Page 9 - VIENNA SPORTS
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beiden  einen  Termin  ab;  da  braucht  es  schon  einen
            triftigen Grund. Und heute ist eben so ein Tag.


            Die  sportliche  Frau  trainiert  weiter,  denn  inzwischen  ist

            sie so aufgewärmt und die Muskeln eingespielt, dass sie
            ewig  weiterlaufen  könnte.  Ihre  Beine  führen  die  Bewe-
            gung  geschmeidig,  fast  automatisch  aus  und  ihr  Gehirn
            flutet  den  Körper  mit  Glückshormonen.  Nach  zwanzig
            Minuten  intensiven  Trainings  ist  der  Punkt  erreicht,  wo
            der  Stressabbau  bereits  eingesetzt  hat.  Die  Zeit,  wo  es
            egal wird, ob man noch dies und das erledigen müsste
            oder  ob  jemand  eine  Mail  oder  Nachricht  aufs  Handy
            geschickt hat. Ein klein wenig abschalten, was alles den
            ganzen  Tag  an  Belastung  auf  uns  geschüttet  wird.  Der
            Körper sagt schon, was er braucht. Und jetzt braucht er
            Bewegung.  Doch  nicht  nur  der  Körper  selbst,  die  Mus-
            keln,  Sehnen  und  der  Kreislauf,  auch  die  Psyche  nützt

            den  Sport  und  das  Auspowern  für  den  Aufbau  neuer
            Kraftreserven.


            Hätte  man  Helena  vor  einigen  Jahren  gesagt,  dass  sie
            einmal eine so sportbesessene Person sein würde, wäre
            sie einem Lachkrampf erlegen. Damals war sie in Bezug
            auf  Bewegung  eher  als  Minimalistin  durchgegangen,
            denn ihre Freizeit nutzte sie für TV-Marathons, begleitet
            von Chips und Cola, oder für lange Nächte in Clubs mit

            Freunden. Sport ist Mord, war die Devise. Dafür war sie
            laufend gestresst und litt unter Schlafstörungen.

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