Page 10 - Margot Horn: Lebensabenteuer
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mit Schnittchen auf den Tisch. Arnold gab sich einen Ruck.
»Antworte bitte ehrlich, ich habe den Eindruck, du bist etwas
verliebt in mich?«
Kristin räumte noch einige Teller und Gläser auf den Tisch und
schämte sich offensichtlich, als sie antwortete: »Bin ich so leicht zu
durchschauen? Du bist mir tatsächlich sehr sympathisch, aber da
ist noch mehr.« Sie schaute Arnold in die Augen und wartete auf
seine Antwort. »Kristin, ich habe seit einigen Monaten eine Freun-
din und ich bin mit Karin sehr glücklich. Aber da ist noch mehr,
wie du so treffend sagtest. Ich habe dich gesucht.«
Enttäuscht, aber auch neugierig, wartete Kristin auf Arnolds
weitere Erklärung.
»Ich bekam vor einiger Zeit den Auftrag, dich zu suchen. Ein
Anwalt erwartet uns zur Testamentseröffnung. Unsere Mutter ist
gestorben.«
»Unsere Mutter? Was soll das bedeuten?« Kristin war nun voll-
ends durcheinander. Sie unterstellte Arnold Lügen, um sich von
ihr zu trennen. Warum hatte er von Freundschaft und Vertrauen
gesprochen, wenn es doch eine andere gab? Giftig fragte sie Ar-
nold: »Hattest du wegen Karin keine Zeit? Ich habe einige Male
vergebens auf dich gewartet.«
Arnold sah ihr fest in die Augen: »Nein, ich habe recherchiert
und war mir nicht sicher, ob du meine Schwester bist. Du hast
auf meine Fragen nach deiner Mutter nicht geantwortet. Meine
Mutter hatte ein Haus in Ostfriesland. Dort lebte sie bis zu ihrem
Tod; mein Vater starb vor zehn Jahren. Du bist in Hannover gebo-
ren, wie du sagtest, und deine Mutter hattest du nie kennengelernt.
Wie soll ich da eine Brücke schlagen? Andererseits stimmen deine
berufliche Laufbahn und Beschreibungen.« Arnold lehnte sich ab-
wartend zurück. Es tat sehr weh, von Kristin so missverstanden
zu werden. Diese Unterstellungen von ihr klangen wie eine Ei-
fersuchtsszene. Milder gestimmt fragte sie zaghaft: »Kann ich den
Brief lesen?«
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