Page 7 - Margot Horn: Lebensabenteuer
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wartete er etwa eine halbe Stunde. Dann trat Arnold wütend vor
Fred und machte ihm Vorwürfe. »Du kannst mit anderen Frau-
en deine Spielchen treiben. Deine hinterhältige Art mit diversen
Hilfsmitteln wie KO-Tropfen hat mich schon betroffen gemacht,
aber mit Kristin machst du das nicht«, zischte Arnold.
Fred war verunsichert und fragte: »Woher weißt du das? Ich habe
es nur bei der arroganten Karin versucht. Hast du mit ihr gespro-
chen?«
»Ja, Karin hat sich mir anvertraut«, nickte Arnold.
»Deshalb hat sie keine Zeit für mich, du hast sie mir ausgespannt.
Nun spielst du den Hofhund für Kristin«, schnaubte Fred wütend.
»Verschwinde und lass dich hier nicht wieder blicken!«, meinte
Arnold scharf und trat einen Schritt auf Fred zu. Dieser ließ sich
nicht einschüchtern und es kam zum beleidigenden Wortwechsel.
Die folgende Auseinandersetzung hatte Kristin beobachtet, ohne
Arnold zu erkennen.
Fred legte den Telefonhörer auf und schaute zu Arnold auf, der
vor dem Schreibtisch stand. Ernst meinte Fred: »Kristin ist eine
besondere Frau mit einer sehr sympathischen Ausstrahlung. Hast
du ernsthafte Absichten? Ich glaube, ich habe mich auf den ersten
Blick verliebt.«
Arnold war überrascht. Diese Aussage hatte er nicht erwartet.
»Halte dich zurück, ich warne dich«, sagte er ernst und ging zu
seinem Schreibtisch.
Vor einigen Monaten hatte Arnold Post von einem Notar aus
Norddeutschland erhalten. Seine Mutter war verstorben. Arnold
schluckte, als er den Brief gelesen hatte. Er hatte seine Mutter
vor etwa zehn Jahren zuletzt gesehen. Seit sie einen Beamten als
Lebensgefährten in sein Elternhaus einziehen ließ, blieb Arnold
weg. Er konnte den sturen Typen in seinem festgefahrenen Welt-
bild nicht verstehen. Seine liebe Mutter hatte ein großes Herz und
kümmerte sich um eine junge Mutter, wo sie als ›Kindermädchen‹
aushalf. Einem Witwer in der Nachbarschaft backte sie hin und
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