HERAS KINDER: Maria Herttings dystopische Vision vom Überwachungsstaat der Zukunft

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Maria Hertting: Heras Kinder (2017, Karina Verlag; Herausgeber: Karin Pfolz, Renate Zawrel)Autorin: Maria Hertting
Herausgeberinnen: Karin Pfolz, Renate Zawrel
Format: Taschenbuch; 12,1 x 19,5 cm
Seitenanzahl: 500 Seiten
Verlag: Karina Verlag
Auflage: 1 (2017)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3961119264
Altersempfehlung: Ab 18 Jahre

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Klappentext:

Die Erde im 24. Jahrhundert: Die Menschheit ist auf eine Milliarde geschrumpft, ihre Lebenserwartung hat sich verdoppelt, Krankheiten existieren nicht mehr. Aber der Preis dafür ist hoch. Von der Geburt bis zum Tod sind die Bürger Eigentum eines einzigen Weltenstaates, der sie domestiziert hat. Sie haben keine Namen mehr, sind nur noch Nummern, die spezielle Aufgaben in diesem Staat erfüllen sollen. Jeder ihrer Schritte wird von HERA, einem übermächtigen Masterkontrollprogramm überwacht. HERA unterdrückt mit Hilfe eines implantierten Chips Emotionen, familiäre Bindungen, ja sogar die Liebe und reglementiert Zeugung und Geburt ihrer Kinder.

Eine junge Frau scheint die einzige zu sein, die diesem korrupten System die Stirn bietet. Schon als Kind hinterfragt sie die Machenschaften dieses Staates, der Menschen manipuliert, damit sie ins System passen. Verzweifelt sucht sie nach ihrer Identität … Durch Zufall lernt sie das Mitglied einer Widerstandsgruppe kennen und entdeckt, dass es Menschen gibt, die wie sie fühlen. Sie schließt sich dieser Gruppe an und schöpft neue Hoffnung.

Das menschliche Leben ist in vielen Dingen dem Element Wasser verbunden. Vom Quell bis zum Strom wächst und verliert sich das Sein … Im Wasser befindet sich der göttliche Funke, der Leben schafft.

Die Autorin Maria Hertting über sich:

Maria Hertting (Autorin)Schon in meiner Kindheit entdeckte ich die Liebe zum Schreiben. Es entstanden Geschichten und Erzählungen, auch ein Theaterstück.

Nach einem Studium der Pädagogik arbeitete ich an einer Gesamtschule als Lehrerin für Biologie und Chemie und betreute Schüler und Schülerinnen bis zum Abitur. Der Beruf ließ mir nicht viel Zeit zum Schreiben. Als mein Mann starb, verarbeitete ich meine Trauer, indem ich Gedichte schrieb. Eines wurde in der Adventszeit 2013 von der Brentanogesellschaft im Jahrbuch der Frankfurter Bibliothek veröffentlicht.

Ich habe zwei erwachsene Kinder. Drei Jahre nach dem Tode meines Mannes flog ich mit meiner Tochter über den Atlantik, um mein drittes Kind in Empfang zu nehmen. Seit einiger Zeit widme ich mich nur noch meinem Sohn und meiner zweiten Passion, dem Schreiben.

Schreiben übte schon immer eine Faszination auf mich aus, der ich mich nicht entziehen konnte und kann. Ich liebe es, Gedanken in Worte zu fassen. Das Programm, das in meinem Kopf abläuft, kann auf diese Weise andere Menschen erreichen und zu einer virtuellen Realität werden. Das hoffe ich jedenfalls.

Es stimmt schon: Liest man ein Buch, dann spielt sich so etwas wie Kino im Kopf ab. Ich hoffe, dass die Begeisterung, die ich selbst beim Schreiben empfinde, auch auf meine Leser übergeht.

Heras Kinder – Leseprobe:

Maria Hertting: Heras Kinder

Buchempfehlung:

Science-Fiction, Utopien und Dystopien bauen immer wieder auf aktuellen Realitäten auf und leiten daraus möglichen Entwicklungen für die Zukunft ab. Das gilt auch für auch Maria Herttigs aufrüttelnden Roman „Heras Kinder“.
 
Digitalisierung, Massenspeicherung von Daten und ein wachsender Kontrollzwang der Regierungen sind kaum zu übersehen und bieten ein breites Feld für Diskussionen und Bedenken von Datenschützern und Bürgerrechtlern. Wie so oft, werden Kontrolle, Überwachung und Steuerung von Menschen damit begründet, dass man ja nur das Beste für die Menschen wolle. Viele der gläsernen Menschen finden sich damit ab.
Ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis in Zeiten von Terrorangst, Corona und international organisierter Kriminialität trägt dazu bei, dass viele Bürger wegschauen, wenn sie sukzessive zu transparenten Individuen degradiert und ihrer Würde beraubt werden. Außerdem beobachten wir am Wahlverhalten, dass autoritäre Lösungen für viele Menschen wieder attraktiv geworden sind.
 
Maria Herttig bringt diese aktuelle Problematik auf den Punkt, indem sie die Gefahren eines angeblich „wohlmeinenden“ aber bereits durch und durch totalitären Staatswesens beschreibt, das sämliche gesellschaftlichen und individuellen Prozesse kontrolliert und steuert.
 
Aber Widerstand birgt noch Hoffnung: Das ist das Tröstliche an dieser ungewöhnlichen und spannend erzählten Geschichte. Absolut empfehlenswert!
 
[Martin Urbanek]

 


Heras Kinder von Maria Hertting (Buchtrailer):

Veröffentlicht am 19. 04. 2017; Dauer: 1:49

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